2. ADVENT

Gerade haben wir gehört, dass das Evangelium von Markus mit den Worten beginnt: „Dies ist die rettende Botschaft von Jesus Christus.“ Haben wir das Gefühl, dass das, was uns da durch Jesus und über Jesus gesagt wird, für uns eine „rettende“ Botschaft ist? Rettung wovon und wie? Und empfinden wir das auch so? Haben wir das in unserem Leben schon erkannt?

Eine Antwort gibt uns Johannes der Täufer: „Es wird einer kommen, der mächtiger ist als ich... Er wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.“ Das ist wieder so eine Sprache, die erklärungsbedürftig ist. Will Johannes da sagen: Jesus wird, wenn ihr ihm euer Herz öffnet und wirklich auf ihn hört, Gottes Lebenskraft über und in euch fließen lassen? Dieser Geist, diese Kraft Gottes wird in euch rettend wirken. Jesus wird in eurem Herzen ein Grundvertrauen zu Gott erwecken, ein Vertrauen, das euch von Lebensängsten, Orientierungslosigkeit, Sinnlosigkeit befreien wird.

Und ist es nicht gerade das, was wir in der heutigen Zeit brauchen, in einer Welt, wo vieles unsicher wird, in der Probleme entstehen, die uns ängstlich machen, weil wir uns bedroht fühlen: Kriege, Umweltkatastrophen, Pandemien, Menschen die immer mehr gewalttätig werden, Menschen, die glauben, dass sie einander nicht brauchen, so dass jeder nur für sich selbst leben will, ohne Rücksicht aufeinander? Wo führt uns das hin? Welche Zukunft haben wir?

Schon im Alten Testament hat der Prophet Jesaja den Menschen zugerufen: „Bahnt für den Herrn einen Weg, denn Euer Gott will zu euch kommen, bei euch sein!“ Gerade das wiederholt auch Johannes der Täufer: „Macht den Weg frei für den Herrn! Räumt alle Hindernisse weg, alles was verhindert, dass Gott in euer Leben kommt.“ Gebt Jesus, gebt Gott die Möglichkeit, dass er in euer Herz, bis in die tiefste Mitte eueres Menschseins, eindringen kann und euch so einen Halt im Leben sein kann.

Was verhindert, dass Jesus, dass Gott wirklich in mein Leben kommt? Meine Oberflächlichkeit, meine Gleichgültigkeit? Meine Sattheit? Verbitterung vielleicht? Enttäuschungen, die unser Herz verhärtet haben?

 

"Bereitet dem Herrn den Weg." Was heißt das für mich persönlich? Soll ich mehr aus meiner Geschäftigkeit und Oberflächlichkeit aussteigen? Mir mehr Zeit für Jesus und für Gott nehmen? Mich ihm vermehrt und bewusster zuwenden? Jesus neu entdecken? Seine Bedeutung für mich neu verstehen lernen?

 

Diese Adventzeit ist dazu da, dass ich die Hindernisse aus dem Weg räume, damit Jesus zu mir kommen kann, damit ich wieder neu spüren kann, wie gut seine Botschaft von Gott für mich und für mein Leben ist, damit ich befreiter, erlöster leben kann. Dann kann ich vielleicht zu Weihnachten überzeugter singen: „Jesus, der Retter/mein Retter ist da!“

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